Das Bike-Erlebnis meines Lebens im Sommer 2021
Auch ich habe geschafft und den Stoneman Taurista hinter mich gebracht und zwar im Juli 2021. Doch bevor ich mich dieser Herausforderung stellte, gab es viel zu Organisieren. Viele Fragen blieben offen, die mir kaum jemand beantworten konnte. Damit dir genau das nicht passiert und du dir viele Recherchen im Internet ersparst, habe ich alle meine Erfahrungen zusammengetragen. Gepaart mit einigen Tipps wie den Booklets zu den einzelnen Touren, möchte ich diese gerne weitergeben. Wenn du weitere Fragen hast, dann schreib mir gerne jederzeit ;)
Meine Kinder sind etwas größer und zunehmend sehne ich mich nach neuen Herausforderungen, genau wie meine Freundin Sabine. Wir sind beide leidenschaftliche Bikerinnern, haben erst vor wenigen Jahren angefangen. Wir finden darin die Entspannung, lassen unseren Stress ab und genießen die gemeinsame Zeit ohne Hausarbeit, auch einmal ohne unsere Kinder. Besonders die Corona Pandemie hat und vor viele Herausforderungen gestellt, umso mehr sehnten wir und nach etwas Besonderem. Und plötzlich entdeckten wir den Stoneman Taurista in Österreich.
Organisation ist das halbe Leben
1. Die Suche um eine passende Unterkunft
Schnell stand der geeignete Termin fest und wir machten uns auf die Suche nach einer passenden Unterkunft. Ich greife jetzt gleich ein wenig vor: Natürlich gestaltete sich die Suche nach der Unterkunft nicht einfach. Es gab eine große Auswahl, und wir stellten uns immer wieder Fragen, die uns zu Beginn niemand beantworten konnte. Vor allem diese: Wenn wir am Ende einer Tagestour 50 Kilometer gefahren sind, wie kommen wir dann wieder zu unserer Unterkunft zurück? Wie kommen wir am nächsten Morgen wieder zu unserem Endpunkt vom Vortag? ...
2. Das Starterpaket
Bei verschiedenen Tourismusinformationen kann man sich direkt über die Website anmelden und das gewünschte Starterpaket (Gold, Silber oder Bronze) auswählen. Das Paket steht aber frühestens ab 16.00 Uhr des Vortages des geplanten Starttermins zur Verfügung. Das hat den Grund, dass man nicht vorab schon einige Kontrollpunkte anfährt und somit schwindelt.
Das volle Starterpaket besteht aus Starterkarte, einigen Flyer, der Streckenkarte, einem Kettenwachs, einer Trinkflasche und noch einigen weiteren Kleinigkeiten. Wie gesagt haben wir aber trotzdem versucht schon vorab im Internet an einige weitere Informationen zu kommen, was sich als nicht einfach gestaltete.
Die Auswahl der geeigneten Tour und weitere Infos dazu:
Die Gold Tour, also alle 123 Kilometer an einem einzigen Tag, kam für uns nicht infrage. Dafür müssen wir noch viele weitere Touren fahren, um diese Fitness zu erreichen - und ob das überhaupt jemals sein wird? ;) Aber zwischen den anderen beiden, also der Silber- und der Bronze-Tour, demnach der zwei oder drei Tages Tour haben wir etwas geschwankt. Wir hatten zwar die Kilometer und Höhenmeter-Angaben im Internet gefunden, aber gerne hätten wir auch noch weitere Informationen dazu gehabt. Und dann wurden wir fündig. Direkt an der Stoneman Taurista Strecke in Flachau findet sich ein Bikehotel für Bike Pros. Hier kamen wir an die Insider Tipps, wie zum Beispiel die drei Tourenbooklets zur Gold, Silber und Bronze-Tour, die wir uns natürlich gleich heruntergeladen haben. Nachdem wir einige Weile gemeinsam die Booklets durchgesehen haben, trafen wir die Entscheidung. Diese fiel auf die Bronze-Tour.
Was uns gleich noch mehr begeisterte, war die Tatsache, dass wir das Starterpaket hier direkt im Hotel bekommen konnten. So sparten wir uns einen zusätzlichen Weg.
Die Entscheidung ist gefallen
Die Buchung im Hotel erfolgte unkompliziert über die Website. Die nette Rezeptionistin Victoria beantwortete und jeweils sehr rasch einige Fragen über die Chatfunktion auf der Website. Diese soll hier extra genannt werden, da es sich um einen großartigen Service handelt, den wir in jedem Fall weiterempfehlen möchten.
Kontrollpunkte - Karte und Tour - warum eigentlich das Starter Paket?
Im Starterpaket findest du auch die Kontrollkarte, sie ist quasi der Beweis dafür, dass du den Stoneman hinter dich gebracht hast. Die Karte ist an den unterschiedlichen Stationen zu lochen. Die Stationen findest du auf der Tourenkarte. Natürlich kannst du den Stoneman ohne Registrierung fahren, aber dann stehst du natürlich nicht auf der Finisher Liste und hast keine Anspruch auf deine Trophäe. Außerdem finanzierst du mit dem Kauf des Paketes den Erhalt der Strecke! P.S.: Sogar für die E-Biker gibt es eine Lösung: Zwar keine Trophäe, aber einen Eintrag in der finisher Liste mit dem Elektro-↯-Zeichen.
Unterkunft - die erste Wahl für echte Biker
Für welche Unterkunft du dich entscheidest, das bleibt natürlich dir selbst überlassen. Wir sind durch die Bike-Booklets bereits in Kontakt mit dem Bikehotel Tauernhof gekommen. Das Angebot hat uns überzeugt. Und da wir einen Bikeurlaub machen wollten, bei dem auch das Drumherum für uns passt, fühlten wir uns hier gut beraten. Vor allem die Relax Area, die beiden Pools, sowie das umfangreiche Bike Angebot begeisterten uns auf den ersten Blick. Mehr dazu aber später ;)
Tag 1 - des Stoneman Taurista
Mit unseren Bikes und dem Gepäck, sowie dem Bronze-Booklet in der Hand, machten wir und auf den Weg nach Flachau. Das Starter Paket bekamen wir an der Rezeption. Das war schon ein toller Luxus. Am nächsten Morgen brachen wir um 7.45 Uhr auf. Wir sind bei top Wetterbedingungen und guter Dinge gestartet. Wir sind jetzt nicht die Vollprofis am MTB aber auch keine Anfänger – „Hobbysportler“ würde es eher treffen. Der Start erfolgte in Richtung Wagrain über den Ginausattel und hinauf auf das Hochgründeck. Eine herrliche Strecke durch ein wunderschönes Tal, leider aber in der prallen Sonne.
Dort oben findet sich auch gleich der erste Checkpoint. Leider war an diesem Tag das Stanzgerät defekt, so wurde uns aber schon an der Hotelrezeption empfohlen in diesem Falle einfach ein Beweisfoto zu machen. Das hätten wir ja sowieso gemacht ;)
An diesen sieben Stationen finden sich übrigens die Checkpoints:
Tag 2 - am Rossbrand erwartete und der schönste Ausblick
Am nächsten Tag nahmen wir uns die zweite Etappe, jene auf den Rossbrand vor. Diese zog sich schon deutlich länger. Ein Stück auf coolen Trails durch ein Hochmoor machte die Anstrengung nach oben und die Dauer dieser Auffahrt aber dann wieder gut. Doch plötzlich standen wir vor einer 28 %-Steigung, die weniger Weg, als vielmehr Geröll und noch mehr einfach nur eine Wand war - eine echte Herausforderung.
Doch echte Bikerinnen steigen von ihrem Bike nicht ab, sagten wir uns, und schon gaben wir unser Bestes und versuchten die Wand "hinaufzuklettern". Erst recht weil wir auch auf andere Biker trafen und uns die Blöße des Schiebens nicht geben wollten.
Glück im Unglück
Doch aus irgendeinem Grund standen die Sterne nicht gut für Sabine. Nachdem der Hinterreifen einige Male durchgedreht hatte, kam sie nicht weiter und viel seitlich weg. Natürlich bleib auch ich stehen und versuchte ihr zu helfen. Na ja, wir sind beide schön öfter einmal gefallen. Einige kleinere Abschürfungen, viel mehr ist ihr zum Glück nicht passiert.
Sabine's Bike hatte es dieses Mal aber leider nicht geschafft. Die Federgabel war kaputt. Unverständlich für uns, wie das durch das einfache Fallen passieren konnte. Damit war klar, dass die Federgabel komplett zerlegt, die Einzelteile gereinigt, geprüft und gegebenenfalls ersetzt werden müssen. Für uns eine volle Katastrophe, da wir nicht wussten, wie wir unseren Stoneman nun fortsetzen sollten. Außerdem befanden wir uns irgendwo im Nirgendwo und mussten irgendwie zurück ins Hotel. Wir riefen an der Hotelrezeption an und informieren über unser Pech. Eine sehr nette Rezeptionisitin beruhigte uns und meinte, dass wir Glück hätten im Bikehotel Tauernhof untergekommen zu sein. Mit über 120 hoteleigenen Bikes und vielen neuesten Modellen im Biketestcenter, ist diese eines eines der ab besten ausgestatteten Bike-Unterkünfte. Natürlich hat man sich da bereits im Vorfeld für diesen Fall etwas überlegt. Scheint so, als wären wir nicht die Ersten, denen so etwas passiert. Etwa eine halbe Stunde später stand Hans, der Juniorchef des Hauses mit einem neuen Ersatzbike in richtiger Größe vor uns. Es schien uns, als wäre Weihnachten gewesen. Wir wussten gar nicht, wie wir uns bedanken sollten und sprangen auf's Ersatzbike und fuhren weitern. Auch wenn wir an diesem Tag noch eine lange Strecke vor uns hatten. Diese Aktion war bis in den Abend hinein das Thema Nummer eins. Auch abends an der Hotelbar, wir wir natürlich Hans wieder getroffen haben, und uns noch ein weiteres Mal für diesen tollen Service bedankten, mussten wir uns wieder an das Glück im Unglück erinnern.
Besonders gerne erinnern wir uns bei dieser Tour auch noch an die Latschenkieferölbrennerei und die Dachsteindestillerie in Mandling, an der uns unser Trail vorbei leitete. Hier legten wir sogar einen kurzen Stopp ein, um uns ein Bild von dieser einzigartigen, kleinen Fabrik, im Herzen der Salzburger Bergwelt zu machen.
Wie kommt man abends wieder zurück?
Ach ja, zu der Frage, die wir uns eingangs immer wieder gestellt haben: Wir kommen wir am Ende eines Tages wieder zurück zum Tauernhof bzw. am nächsten Tag wieder auf die Strecke? Dazu gibt es gleich mehrere Möglichkeiten. Einerseits ist es nicht besonders weit entfernt, wenn man die strecke jeweils im Tal durch einige Gemeinden zurück fährt. Die Herausforderung des Stoneman Taurista liegt besonders an den Auf- und Abfahrten in der Bergwelt, den steilen Hängen und damit natürlich auch den vielen Höhenmetern. Aber es gibt auch noch ein anderes Service: Das Abholen- und Bring Service vom Tauernhof. Am dritten Tag haben wir dieses benutzt und Hans gebeten, dass er uns mit dem Auto, das mit einem top Bikeanhänger ausgestattet ist, zum Einstieg unserer dritten Tagestour bringt. Das war ziemlich bequem und für uns ein großer Vorteil. Immerhin war es ja schon der dritte Tag und wir waren bei weitem nicht mehr so fit, als wir uns erhofften. So nutzen wir die Möglichkeit und ließen uns bis nach Mandling fahren.
Tag 3 - eine Abkühlung beim beeindruckenden Johanneswasserfall
Kurz vor Mandling sind wir dann in den Uphill in Richtung Eibenbergkopf mit Ziel Forstau eingestiegen. Wunderschön ist die lange Strecke an Almböden bis zur Kögeialm. Von hier aus startet man zum dritten Highlight der Stoneman Taurista Tour zum Oberen Hüttensee. Eine kurze Tragepassage Richtung Seekar ermöglicht den Übergang nach Obertauern, wobei man den höchsten Punkt des Stoneman Taurista erreicht hat.
Danach genossen wir das Ausrollen über viele Kurven, vorbei am Seekarhaus im Winter-Eldorado Obertauern und weiter zu hinteren Gnaden Alm. Besonders beeindruckt hat uns der Johanniswasserfall, für den man sich links hält. Gerade an besonders heißen Tagen eine wunderbare kurze Abkühlung, die sich nicht nur deswegen lohnt. Ein herrlicher Wasserfall hinter dem der Stoneman Taurista auch noch vorbei führt.
Sehr zu empfehlen sind auch die bewirtschafteten Hütten der Gnadenalm Bauern. Hier lohnt es sich wirklich eine Stärkung zu nehmen. Regionale Produkte auf höchstem Niveau inmitten einer unglaublich imposanten Bergwelt warten hier auf euch.
Zurück in Richtung Ennsradweg geht es entlang der Taurach, vorbei am Tauerngolfplatz. Im Zentrum von Altenmarkt haben wir uns dann noch einen köstlichen Eisbecher gegönnt, sozusagen als persönliche Belohnung.
Aufgrund meiner Erfahrungen und dem Erlebnis Stoneman,
kann ich nur eine Herzensempfehlung für diese Challenge aussprechen.
Falls du eine längere Anreise hast, den Stoneman Taurista in den Levels Silber oder Bronze bezwingen willst,
und noch auf der Suche nach einem passenden Hotel bist - im Bikehotel Tauernhof bist du als Stonemanfahrer*in perfekt aufgehoben!
Tipps und Infos für den Stoneman Taurista findest du hier:
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